Food-Trend: „ Nachhaltigkeit“ 2. Teil : Bio-Siegel

Food-Trend: „ Nachhaltigkeit“ 2. Teil : Bio-Siegel

„ Bio“ ist in aller Munde (im wahrsten Sinne des Wortes!) und hat sein „Öko-Alternativen“-Image längst abgelegt. Immer mehr Verbraucher legen Wert auf artgerechte Tierhaltung, auf umweltschonende Landwirtschaft und Produkte mit geringer Schadstoffbelastung und industrieller Verarbeitung (Food-Trend: „ Nachhaltigkeit“ 1. Teil: regionale und saisonale Lebensmittel  ).

Natürlich wollen sowohl die Lebensmittelindustrie als auch die Supermärkte auf diesen Zug mit aufspringen. Deshalb hier einige Hilfestellungen, um “echtes Bio” erkennen zu können.

Was bedeutet Bio?

Bio-Lebensmittel stammen aus ökologischer Landwirtschaft bzw. Erzeugung. Der verantwortungsbewusste, respektvolle und „nachhaltige“ Umgang mit der Natur und den Tieren steht bei Bio-Bauern im Vordergrund.

Warum Bio kaufen?

  • Fleisch, Eier, Milchprodukte von Bio-Bauern schmecken besser und intensiver
  • Bio-Produkte belasten die Umwelt nicht so stark und stammen von Tieren aus artgerechter Haltung
  • Nahrungsmittel von mit Bio-Futter gefütterten Tieren sind schadstoffarm (z.B. Nickel und Cadmium) und enthalten keine Antibiotika und Hormone
  • Tiere mit viel Bewegung liefern reichhaltigeres, gesünderes Fleisch
  • Auch Bio-Obst und Gemüse sowie Getreide sind frei von Pestiziden und schadstoffärmer
  • Die meisten Bio-Produkte sind nachweislich reicher an Nährstoffen,Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen
  • keine künstlichen Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker und keine Gentechnik
  • Umweltschonung durch geringeren Ausstoß von Treibhausgasen
  • Die Artenvielfalt bleibt erhalten und die Böden werden weniger ausgebeutet
  • Bio-Lebensmittel werden strenger kontrolliert

Bio-Obst

1. Das Bio-Siegel nach EG-Öko-Verordnung

Für das Bio-Siegels der EU-Ökoverordnung und das EU-Biosiegel (europaweit) gelten   gesetzliche Mindestanforderungen. Landwirte ohne Verbandsangehörigkeit müssen zumindest nachfolgende Richtlinien erfüllen um das Bio-Siegel benutzen zu dürfen. Die Erzeugung, Deklarierung und Kennzeichnung werden streng kontrolliert, um Missbrauch zu unterbinden.

bio-siegel_eu-bio-logo

  • Artgerechte Tierhaltung

Auch Tiere die uns Fleisch, Eier, Milch etc. liefern, sollen gemäß ihren unterschiedlichen Bedürfnissen artgerecht gehalten werden. Das Bio-Siegel schreibt unter anderem eine limitierte Anzahl von Tieren auf einen definierten Raum vor und verbietet Käfighaltung und Mastboxen.

  • Förderung bewährter Zuchtrassen und Kultursorten

Die Haltung von bewährten Zuchtrassen soll gefördert werden und der Anbau neuartiger manipulierter Sorten verhindert werden.  Das Bio-Siegel verbietet die Anwendungen von Gentechnik bei der Lebensmittel- und Futterherstellung. Eine möglichst regionale Vermarktung vermeidet eine lange Verarbeitungs- und Lagerungsdauer (vermindert Umweltverschmutzung und vermeidet unnötige Energie).

  • Richtiger Einsatz von Futtermitteln

Das Futter für die Tiere sollte möglichst vom eigenen Hof stammen oder von anderen Bio-Bauern mit ökologischem Anbau.

  • Vermeidung von Tierquälerei durch lange Transporte zum Schlachthof

Um den Tieren möglichst wenig Stress zuzufügen, werden regionale Schlachtbetriebe bevorzugt.

  • Verzicht auf Kunstdünger und chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln

Stattdessen Zwei-Dreifelderwirtschaft mit abwechselnder Fruchtfolge.

  • Keine Lebensmittelbestrahlung zur Haltbarmachung

  • Schonung des Grundwassers

  • Die Weiterverarbeitung der Lebensmittel darf nur mit zugelassenen Zusatzstoffen durchgeführt werden

  • Auch fertigen Lebensmittel dürfen als Bio-Mischprodukte das Bio-Siegel tragen, wenn max.  5 % konventionelle Bestandteile darin enthalten sind.

Landwirtschaftsbetrieb

2. Die Siegel der Bio-Verbände

Die einzelnen Bio-Verbände verlangen von ihren Mitgliedern die Erfüllung noch weiterer Mindestvoraussetzungen und haben Qualitätsansprüche, die zum Teil weit über die EU-Richtlinien hinausgehen.  

Mitglieder dieser Verbände dürfen ausschließlich nach diesen Bio-Normen arbeiten (Keine Mischung von konventionellem Anbau und Haltung neben Bio-Methoden).

Durch strengere Maßnahmen wie z.B. das Vorschreiben der max. Transportentfernung zum Schlachthof, sollen Tiere zu Lebzeiten mit Achtung und Respekt behandelt werden.

Dünger aus konventioneller Tierhaltung und zugekaufter Gülle und Geflügelmist sind ausgeschlossen. Die Weiterverarbeitung der Produkte und die regelmäßigen Kontrollen sind in den Bio-Verbänden ebenfalls wesentlich strenger reglementiert.

Demeter

Demeter_Logo

Auszüge aus den Richtlinien:

  • Demeter schreibt Tierhaltung vor (natürlich artgerecht), um hofeigenen Dünger zu verwenden
  • 100 % Bio-Futter ist verpflichtend
  • Kühe werden nicht enthornt
  • Erkrankungen werden naturheilkundlich behandelt
  • auf Zusatzstoffe in Demeter – Waren wird weitgehend verzichtet
  • Die Bodenfruchtbarkeit wird durch biologische Präparate gefördert

demeter.de

Bioland

Bioland_Logo

Auszüge aus den Richtlinien:

  • organisch-biologischen Kreislaufwirtschaft
  • Verzicht auf synthetische Pestizide und chemisch-synthetischen Stickstoffdünger
  • nachhaltige und umweltverträgliche Lebensmittelerzeugung
  • artgerechte Tierhaltung
  • schonende Verarbeitung der Lebensmittel
  • Tiere werden ausschließlich biologisch ernährt  mit Pflanzen ohne chemische Zusätze
  • umweltverträgliche und nachhaltige Landwirtschaft ohne Gentechnik

bioland.de

Biokreis

Biokreis_logo

Auszüge aus den Richtlinien:

  • Fokus auf Regionalität mit hofnaher Verarbeitung
  • Unterstützung ökologischer Landwirtschaft
  • Aufklärung der Verbraucher

Biokreis.de

Naturland

Naturland_Logo

Auszüge aus den Richtlinien:

  • ökologischen Lebensmittelherstellung mit hohem Anspruch
  • Engagement auch in der Waldnutzung, Kosmetik und Textilherstellung
  • transparente Arbeitsweisen
  • Kontrollen der ganzheitlichen Anforderungen vom Erzeuger bis zum Verkauf

naturland.de

Gäa

Gaea_Logo

Auszüge aus den Richtlinien:

  • Aufbau des Öko-Landbaus besonders in Ostdeutschland
  • Einsatz für Landschaftspflege und der Naturschutz
  • Erhöhung und Förderung der Fruchtbarkeit von Boden, Pflanzen und Tieren
  • artgerechte Haltung und Fütterung von Tieren
  • abwechslungsreiche Landschaften, kein Roden von Urwäldern
  • ökologischer Anbau und Verarbeitung
  • Verzicht auf chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel
  • Grundwasserschonung

gäa.de

Biopark

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Auszüge aus den Richtlinien:

  • artgerechte Tierhaltung mit Auslauf, Weidegang und betriebseigenem Futter
  • keine Anbindehaltung
  • Bewirtschaftung von Flächen in Naturschutzgebieten
  • Förderung der Bodenfruchtbarkeit, durch Einsatz von betriebseigenem Dünger
  • vielfältige Fruchtfolge
  • Verzicht auf synthetischen Stickstoffdünger
  • Ausschluss von Gentechnik
  • soziales Engagement und Schaffung von Arbeitsplätzen in strukturschwachen Gegenden

biopark.de

Ecoland

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Auszüge aus den Richtlinien:

  • umweltfreundliche Landwirtschaft
  • Förderung der Artenvielfalt
  • Schaffung von Nistplätzen für Vögel
  • Anbau seltener Kulturpflanzen
  • Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit
  • wassersparende Bewässerungsanlagen
  • kein Einsatz von chemischen Pestiziden und synthetischen Düngemittel
  • wichtige Arbeiten zum Naturschutz
  • biodynamisch und ökologisch angebaute und hergestellten Kräutern und Gewürzen

ecoland.de

Ecovin – Ã¶kologischer Weinbau

Ecovin_Logo

Auszüge aus den Richtlinien:

  • ökologische und natürliche Erzeugung von Trauben, Traubensaft, Wein, Saft, Sekt und Weinbrand
  • Förderung natürlicher Bodenfruchtbarkeit und Vermehrung der Artenvielfalt
  • Schaffung von Lebensräumen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten
  • Kein Einsatz von chemisch synthetischen Insektiziden, Herbiziden und synthetischen Stickstoff-Düngern
  • Reduzierung der Gewässer- und Bodenbelastung

ecovin.de

Wichtig:

Alle Produkte mit EU-Siegel oder den Verbands- Bio-Siegeln werden streng kontrolliert und sind “Bio”. Das gilt für Discounter, konventionelle Supermärkte oder Hofläden gleichermaßen.

Food-Trend: „ Nachhaltigkeit“ 1. Teil: Regionale und saisonale Lebensmittel!

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