Diäten – Der Weg zu einer verbesserten Lebensweise
In der letzten Zeit häufen sich die Berichte und Beiträge über die Unwirksamkeit von Diäten! Ob in Tim Mälzers „Diäten-Check“, dem Leitartikel in der vorletzten „Welt am Sonntag“ oder in vielen anderen Ernährungs-Fachzeitschriften: Man bekommt den Eindruck, dass alle die sich mit diesem Thema beschäftigen, kapitulieren. Wissenschaftler, Ärzte, Krankenkassen – sie kommen vermehrt zu dem Ergebnis: Es gibt keine langfristige Lösung für das steigende Problem Übergewicht! Stattdessen werden (vielleicht aus Verzweiflung) neue Glaubensbekenntnisse in die Welt gesetzt: „Nicht jeder Dicke ist krank“, „ein bisschen Speck ist schön“, „Hauptsache man fühlt sich wohl“, „sich ständig mit Ernährung zu beschäftigen ist falsch und ein Fall für den Psychologen“ ….
Also haben wir tatsächlich keine Chance gegen unser Übergewicht anzugehen?
Dann können wir ja endlich alle loslassen!?
Gesichert ist, dass viele (z.B. genetische oder hormonelle) Faktoren für die Entstehung von Ãœbergewicht mitverantwortlich sind. Unbestritten ist aber auch, dass stark vermehrtes Fettgewebe – vor allem das gesundheitsschädliche „viszeralen“ Bauchfett – das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Diabetes Typ II erhöht!
Aus medizinischen Gründen ist es für schwer Übergewichtige also überaus ratsam ihr Körpergewicht zu reduzieren!
Und der Rest von uns jagt nur einem mehr oder weniger erstrebenswerten Schönheitsideal hinterher?
Das mag sein, aber mir kann keiner erzählen, dass er sich nicht wohler und attraktiver fühlt, wenn zumindest einige Speckrollen verschwinden! Es kann sein, dass ich mit dieser Meinung anecke, aber tagtäglich kommen Menschen genau deswegen zu mir!
Der Begriff „Diät“ wird oft falsch verstanden
Eigentlich bedeutet das Wort „Diät“ im ursprünglichen Sinne einfach nur „Lebensweise“ oder “Lebensordnung” und steht nicht für eine bestimmte einschränkende Ernährungsform für Kranke oder Ãœbergewichtige.
Und da sehe ich den entscheidenden Fehler:
Wer langfristig gesund und auch noch schlank werden oder bleiben will, muss seine „Lebensweise“ und die Einstellung zum Essen und zu Lebensmitteln dauerhaft ändern!!!
Man kann nicht zwischen „Suppe und Kartoffeln“ (im wahrsten Sinne des Wortes) ein paar Pfunde verlieren und danach sein Leben wie vor der „Diät“ weiterführen. Vom gefürchteten Jo-Jo-Effekt, der dann vorprogrammiert ist, muss ich keinem mehr was erzählen.
“Richtig” oder gesund Essen muss man lernen
Wenn ich eine neue Sportart, eine Sprache oder ein Instrument wirklich lernen möchte, beschäftige ich mich ausgiebig damit: Ich informiere mich, ich lese viel darüber, ich kaufe spezielles Equipment, nehme mir evtl. sogar einen Lehrer, bewege mich in Foren und Gruppen zu diesem Thema, nehme mir Zeit zum Lernen und Üben…..
„Ohne Fleiß kein Preis“! Und genauso ist es mit dem „Essen“.
Wir werden nur gut in Dingen, die wir mit Leidenschaft und Ehrgeiz angehen!
Wer nur abnehmen will, ohne sich mit Ernährung, Nährstoffen, Lebensmitteln und auch Bewegung zu beschäftigen, wird scheitern, weil er nicht wirklich weiß, was er da tut!
Achtsamkeit gegenüber seinem eigenen Körper und “intuitives Essen“ wieder zu erlernen sind weitere wichtige Bausteine auf dem Weg zu einer neuen Zufriedenheit.
Praktisch heißt das:
- Ein klares Ziel setzen und einen Plan machen
- Das Erlernen der neuen Ernährungs-/ Lebensart sollte an eine weit obenstehende Priorität gesetzt werden
- Man sollte Zeit und Muße haben, sich auf die neue Aufgabe zu konzentrieren und sich damit zu beschäftigen
- Hilfreich ist es, sich Verbündete und/oder einen guten Lehrer zu suchen
- Üben, üben, üben
- Dranbleiben
Der Zeitpunkt muss stimmen!!!
Wer dazu (noch?) nicht bereit ist, wer nur halbherzig an die Sache rangeht oder im Moment keine ausreichende Zeit für Lektüre, Planung, Einkaufen und Zubereiten aufbringen kann, sollte keine „Diät“ (welche auch immer) beginnen.
Beruflicher oder privater Stress, eine Familie für die man zusätzlich „normal“ weiterkochen muss, ständiges unterwegs sein in Hotels, gehäufte Einladungen und Veranstaltungen sind schlechte Voraussetzungen für den Beginn einer Lebensumstellung!
In der Ruhe liegt die Kraft!
Veränderung muss Spaß machen!
Es sollte Spaß machen selbst zu kochen, Rezepte auszuprobieren, anders einzukaufen, das Leben und seine Gesundheit in die Hand zu nehmen und sich zu verändern!
Unsere unterschiedlichen Voraussetzungen!
Disziplin, Durchhaltevermögen und ein starker Wille sind natürlich auch wichtig und leider nicht jedem gegeben! Wer diese Tugenden und Voraussetzungen nicht besitzt, hat es tatsächlich schwerer!! Das heißt in Bezug auf die Ernährung leider auch, dass es viele nicht schaffen werden, ihr Ziel zu erreichen. Das ist so und wahrscheinlich auch ein Grund dafür, warum die Wissenschaft kein wirkliches, allgemeingültiges Rezept gegen Übergewicht gefunden hat.
Seine Ziele zu erreichen macht glücklich!
Wer einmal „Blut geleckt“ hat und idealerweise in Verbindung mit einer Sportart (die einem übrigens auch liegen und Spaß machen muss) ein neues Lebens- und Körpergefühl erlangt, bleibt meistens dran! Und dann stellt sich der Körper und der Stoffwechsel irgendwann (nach ca. 1 Jahr) tatsächlich auf das neue Wohlfühlgewicht als korrigierte Sollgröße ein.
Die Pfunde purzeln zu sehen, zu spüren wie sich der Körper verändert und die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit steigt, macht glücklich!
Was im ersten Moment wie eine Phase des Verzichtes aussieht, stellt sich im Nachhinein als Gewinn heraus: mehr Lebensqualität!
Es gibt sie tatsächlich, diese Menschen die es dauerhaft geschafft haben schlanker, gesünder und fitter zu werden!
Wer aufgibt, hat verloren! Für mich keine Option!
Hier noch ein sehr interessanter und in diesem Zusammenhang besonders lesenswerter Artikel aus der “Zeit-online” zum Thema “Gewohnheiten ändern”:
gewohnheiten-verhalten-muster-aenderung