Kaffee – genießen oder meiden?

Kaffee – genießen oder meiden?

Verlängert Kaffee tatsächlich das Leben?

Gerade letzte Woche hörte man in allen Medien, daß Kaffee laut einer neuen britischen Studie unser Leben verlängern kann!!
In dieser jüngsten Erhebung wurde über 16 Jahre lang die Sterberate von rund einer halben Million Europäern untersucht. Unter den Verstorbenen in diesem Zeitraum befand sich ein signifikant höherer Anteil an Nichtkaffeetrinker!
Besonders auffällig war das geringere Risiko für Magen-Darmkrankheiten und Herz-Kreislauferkrankungen! Männer profitieren fast doppelt so stark vom regelmäßigen Kaffekonsum als Frauen.

Es existieren viele kontroverse Statements und Mythen zu Kaffee. Nachfolgend werde ich versuchen einigen Fragen zu diesem Thema zu klären.

Entzieht Kaffee dem Körper Wasser?

Dieser Mythos ist mittlerweile widerlegt! Vor allem der Organismus von Personen die regelmäßige Kaffee konsumieren, gewöhnt sich an die harntreibende Wirkung des beliebten Heißgetränks! Ausdauersportler sollten trotzdem vor und nach dem Training besser zu koffeinfreien Getränken greifen, um den vermehrten Flüssigkeits- und Elekrolytverlust auszugleichen.

Ist Kaffee leistungssteigernd?

Neben zahlreichen Aromastoffen enthält Kaffee das wachmachende und stimmungsaufhellende Koffein!

Es ist nachgewiesen, daß Koffein das Herz-Kreislaufsystem und die Gehirnleistung positiv beeinflusst. Reaktionszeit, Konzentrationsfähigkeit und Koordination werden verbessert und auch die sportliche Ausdauer (bis 2003 stand Koffein auf der Dopingliste).

Sprinter beim Start

Selbst der altersbedingte geistige Abbau soll durch einen lebenslangen, regelmäßigen Kaffeekonsum verringert werden können.

Empfindliche Personen können durch die stimulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystem aber auch mit Herzrasen, Nervosität, Zittern und Schlafstörungen reagieren.

Nach ca. 15-30 Minuten gelangt das Koffein ins Blut und wird im Durchschnitt innerhalb von 6-8 Stunden wieder abgebaut! Beim weiblichen Geschlecht ist die Halbwertszeit größer und vor allem schwangere Frauen bauen Koffein wesentlich langsamer ab! (Empfehlung der DGE*: max. 3 Tassen täglich für Schwangere!) Raucher wiederum brauchen wesentlich schneller den nächsten Koffein-Kick!

Wie lange die anregende Wirkung von Kaffee tatsächlich anhält, ist von vielen verschiedenen individuellen Faktoren abhängig, d.h. von Mensch zu Mensch unterschiedlich!

Ist Kaffee gesund?

Tatsächlich sterben Kaffeetrinker seltener aufgrund von Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Darmkrebs! Interessanterweise gilt das auch für koffeinfreien Kaffee!!

Die dem Kaffee nachgesagte Blutdrucksteigerung ist zu gering um dadurch negative gesundheitliche Wirkungen auszulösen. Nur wer ohnehin unter starkem Bluthochdruck leidet, sollte auf übermäßigen Kaffeekonsum verzichten.

Es finden sich auch Studien, die auf ein verringertes Risiko für Depressionen bei Kaffeetrinkern  hindeuten. Die Wirkung von Kaffee auf den Magen-Darm-Trakt ist sehr unterschiedlich. Bei empfindlichen Personen kann er, je nach Bohne, Röstung und Zubereitungsart die Magenschleimhaut angreifen. Bei anderen Menschen bringt er die Verdauung in Gang.

Fördert Kaffee die Fettverbrennung?

Koffein (ohne Milch und Zucker!) steigert die Lipolyse, d.h. die Mobilisation der Fettreserven! Die gesteigerte Freisetzung von Fettsäuren verursacht aber nicht zwangsläufig auch eine erhöhte Fettverbrennung! In Verbindung mit Sport jedoch können die Fettsäuren vermehrt als Energielieferant herangezogen werden. Das gilt insbesondere für gut fettstoffwechseltrainierte Ausdauersportler.

Außerdem kurbelt Kaffee den Stoffwechsel, die Wärmeproduktion und den Energieverbrauch an und kann somit bei einer Diät unterstützend wirken.

Ist Espresso bekömmlicher?

Espressobohnen werden länger geröstet und enthalten deshalb weniger Säure. Die kurze Zubereitung sorgt auch für weniger Gerbsäure! Die aufgenommene Koffeinmenge ist bei der kleinen Espressomenge ohnehin geringer. Der Koffeingehalt des Kaffees hängt außerdem von der Kaffeesorte, vom Röstverfahren und der Zubereitung ab. Aus diesen Gründen ist Espresso tatsächlich bekömmlicher als Filterkaffe und für Personen mit empfindlichem Magen besser geeignet.

Getränk

Menge pro Tasse

Koffeingehalt

Filterkaffee

125ml

60-100 mg

Espresso

50 ml

50-60 mg

Schwarzer Tee (3 min)

125ml

10-25 mg

Espresso mit Nachtich

Kann Kaffee süchtig machen?

Bei regelmäßigem Kaffeekonsum tritt auf jeden Fall ein Gewöhnungseffekt auf und beim Verzicht auf diesen, kann es vorübergehend zu entzugsähnlichen Symptomen kommen (Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, schlechte Laune…). Die Anzeichen einer Sucht kann Kaffee – Entzug aber nicht auslösen.

Fazit

  • Nicht jeder Mensch verträgt Kaffee gut und die Wirkung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
  • Trotz neuster positiver Studien kann ein erhöhter Kaffeekonsum sicherlich nicht die Nachteile einer sonst ungesunden Lebensweise ausgleichen!
  • Unbedenklich bleibt eine tägliche Aufnahme von 3-5 Tassen.
  • Während einer Diät kann Kaffee den Stoffwechsel und die Fettverbrennung steigern.

Wer viel Kaffee trinkt sollte übrigens durch regelmäßige Zahnreinigungen den entstehenden dunklen Bedarf entfernen lassen!

Espresso-Lab-Comic

Comic: Espresso Lab Microroasters, 375 Albert Rd, Woodstock, Cape Town, 7925, Südafrika

*DGE= Deutsche Gesellschaft für Ernährung

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