Food Battle: Goji gegen schwarze Johannisbeere
In der Reihe: Superfood gegen heimische Alternative vergleiche ich heute die “Goji-Beere” mit der heimischen “schwarzen Johannisbeere”.
Die Goji-Beere kommt übrigens auch in Deutschland vor und wird hier “gemeiner Bockshorn” genannt. In  unseren Märkten findet man aber überwiegend importierte, getrocknete Goji-Beeren aus China. Auf Grund der steigenden Nachfrage werden im Sommer auch vermehrt frische, spanische Gojis angeboten. In Südostasien gilt die Goji-Beere als Heilmittel und es wird ihr eine antibakterielle, immunstärkende und positive Wirkung auf das Herz und die Gefäße nachgesagt. Außerdem soll sie vor Krebs schützen und bei Augenproblemen helfen.
Der Kontrahent, die “schwarzen Johannisbeere”,  wird  regional und frisch von Juni bis August angeboten, kann aber auch in getrockneter Form gekauft werden. Der Saft der schwarzen Johannisbeere wird mit seiner entzündungshemmenden Wirkung als altes Hausmittel (z.B. gegen Halsschmerzen) geschätzt. Weitere medizinische Wirkungen beziehen sich auf rheumatische Erkrankungen und Gelenkbeschwerden, Krebsschutz und Magen-Darm-Erkrankungen.
Nährwerte:
Bezüglich der Kalorien liefert die Goji-Beere fast 7x mehr Energie als die schwarze Johannisbeere (ca. 340:50 kcal/100g)!! Gojis enthalten aber auch die 10 fache Menge an Proteinen und Kohlenhydraten! Je nach Produkt und Verarbeitung liegt der Anteil an Fetten bei der Goji-Beere zwischen 1,2 und 12 % (mit vielen gesunden, essentiellen und ungesättigten Fettsäuren) und auf jeden Fall viel höher als bei der heimischen Alternative. Im Bereich des Ballaststoffgehaltes können Goji- Beeren ebenfalls Punkte machen. Hinsichtlich der  Nährwertdichte ist die Beere aus China also der schwarzen Johannisbeere (die ja zu über 80 % nur aus Wasser besteht) weit überlegen.
Der Vitaminvergleich zeigt, dass die schwarze Johannisbeere im Vergleich zur Goji-Beere über 3 x so viel Vitamin C enthält. Das exotische Superfood kann aber mit seinem hohen Gehalt an Vitamin A und  B1 auftrumpfen, die heimische Alternative wiederum mit Vitamin E.
Im Bereich der Mineralstoffe und Spurenelementen haben Goji-Beeren vor allem aufgrund ihres sehr hohen Eisengehaltes die Nase vorn! (wichtig für den Sauerstofftransport im Blut)
Diese Runde kann Goji eindeutig für sich gewinnen!
Geschmack:
Die schwarze Johannisbeere schmeckt vielen Verbrauchern zu bitter und zu herb. Aber auch der süße oder auch säuerliche und auch etwas herbe Geschmack der Goji- Beere ist nicht jedermanns Sache.
Ein Unentschieden in Runde 2!
Verarbeitung / Zubereitung:
Getrocknete Goji- Beeren eignen sich als Zutat in Müsli, Gebäck und Kuchen oder als Topping zum Salat. Vor der Verwendung eingeweicht (3-4 Minuten in heißem Wasser) passen sie zu Joghurt, Quark und anderen Milchprodukten oder Milchalternativen. Vor allem bei Schmorgerichten mit Wild und Geflügel sind sie eine Alternative zu den sonst üblichen Preiselbeeren.
Auch die schwarze Johannisbeere kann das Frühstücksmüsli oder den Obstsalat bereichern und schmeckt in Gebäck,  Süßspeisen,  Joghurt und Smoothies. Sie kann aber auch zu Konfitüre,  Saft, Likör und Punsch verarbeitet werden.
Aus diesem Grund  gewinnt diese Runde mit leichtem Vorsprung die schwarze Johannisbeere!
Haltbarkeit:
Getrocknete Gojis und Johannisbeeren sind sehr lange haltbar (kühl und trocken ca. 1 Jahr). Im frischen Zustand sollten beide Sorten  zeitnah verzehrt werden.
Runde 4: Unentschieden!
Preis:
getrocknete Gojii-Beeren  kosten zwischen 1,50 €- 7,- € /100 g
frische Gojis in den Sommermonaten kosten knapp 3,- € /100g
getrocknete schwarze Johannisbeeren kosten zwischen  2,50 € – 7,- € /100 g
frisch kosten sie  ca. 1,20 €/100g
Diese Runde gewinnt die schwarze Johannisbeere mit leichtem Vorsprung !
Ergebnis:
                     Goji  /  Schwarze Johannisbeere
Runde 1:Â Â Â Â Â Â Â Â 1 Â Â Â Â Â Â Â 0
Runde 2: Â Â Â Â 0 Â Â Â Â Â Â Â 0
Runde 3: Â Â Â Â 0 Â Â Â Â Â Â Â 1
Runde 4: Â Â Â Â 0 Â Â Â Â Â Â Â 0
Runde 5: Â Â Â Â 0 Â Â Â Â Â Â Â 1
             1        2
Unsere heimische Beere gewinnt den Vergleich !
Zusammenfassung
Auch wenn die schwarze Johannisbeere in den Zubereitungsmöglichkeiten und dem günstigeren Preis der frischen Beere die Nase vorn hat, sticht das Superfood aus China  durch die ausgesprochene Nährwertdichte hervor!
Wichtig: Getrocknete Goji-Beeren sind häufig mit Pestiziden belastet!
Also am besten direkt zu Bio-Gojis greifen!
Und nicht vergessen: Die Bevorzugung regionaler Produkte schont durch die kurzen Transportwege  die Umwelt!
Weitere Beiträge aus der Reihe “Food-Battle”:
Food Battle: Chiasamen gegen Leinsamen
Food Battle: Süßkartoffel gegen Kartoffel
Food Battle: Quinoa gegen Hirse