Alkohol: Ein Gläschen in Ehren…….?
Eins direkt vorneweg:
Es gibt nicht nur schlechte Nachrichten und Studien zum Thema Alkohol!
Auch für mich gehört das ein oder andere Gläschen Alkohol zu einem genussvollen Leben dazu! Wer meine Beiträge regelmäßig liest weiß, dass ich weder belehren, noch verurteilen möchte. Es geht mir um sachliche Informationen und darum, das Bewusstsein zu schärfen.
Zuerst die schlechten Nachrichten!
Alkohol kann dick machen
Wieviel Kalorien hat Alkohol?
7,1 kcal/g
(Zum Vergleich: Eiweiß = 4,1 kcal/g, Kohlenhydrate = 4,1 kcal/g, Fett = 9,3 kcal/g)
Dieser Wert bezieht sich auf den reinen Alkohol!
Beachtet werden muss aber auch der unterschiedlich hohe Kohlenhydratanteil in den verschiedenen alkoholischen Getränke. Dabei schneiden Bier, lieblicher Wein und Sekt mit einem verhältnismäßig hohen Anteil eher schlecht ab. Klare Schnäpse wie Rum, Gin und Wodka haben dagegen weniger Kohlenhydrate, aber aufgrund des größeren Alkoholgehaltes auch mehr Kalorien pro 100 ml! Das wird meist dadurch ausgeglichen, dass man in der Regel weniger davon trinkt.
Aber Vorsicht bei Mixgetränken! Da mischt man sich den Zucker meist wieder dazu!
Während einer Diät – egal ob „Low Carb“ oder eine der anderen Ernährungsformen – sollte man ohnehin die Finger vom Alkohol lassen!
Der für unseren Körper „giftige“ Alkohol wird in der Leber abgebaut! Das hat oberste Priorität!
Die Fettverbrennung wird dadurch vorrübergehend zurückgestellt und eingeschränkt! Kohlenhydratreiche alkoholische Getränke führen zudem zu einer erhöhten Insulinausschüttung, wodurch die Freisetzung der Fettsäuren aus unseren Fettpolstern ebenfalls über mehrere Stunden unterdrückt wird! Die überschüssigen Kalorien des Essens werden dann sogar in die Fettdepots eingelagert („Bierbauch“). Auf die hohe Insulinausschüttung und den daraus resultierenden schnellen Blutzuckerabfall folgen typischerweise Heißhungerattacken, vor allem auf Chips, Pommes, Erdnüsse und Ähnliches!
Alkohol kann krank machen
In großen Mengen getrunken ist Alkohol für alle Organe gesundheitsschädlich, weil die dabei entstehenden Abbauprodukte zum Teil sehr giftig sind.
Chronischer Alkoholkonsum führt in der Leber zu Zellschädigungen und beeinträchtigt den Fettstoffwechsel! Ein Anstieg von Fettsäuren kann langfristig zu einer Fettleber, Lebervergrößerung, Hepatitis (Leberentzündung) und Leberzirrhose (Zerstörung und Vernarbung des Lebergewebes) führen.
Alkohol entzieht dem Körper Wasser und führt zu einer starken Austrocknung (Dehydrierung).
Im Gehirn ist die Dehydrierung übrigens für die typischen Katerkopfschmerzen mitverantwortlich!
Jeder Rausch lässt Gehirnzellen absterben, so dass bei regelmäßigem erhöhten Alkoholkonsum die Gedächtnisleistung, Feinmotorik und Konzentrationsfähigkeit leiden.
Depressionen und Persönlichkeitsveränderungen können ebenfalls die Folge sein. Weiterhin ist Alkohol für viele Entzündungen (Magenschleimhaut, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse) und bestimmte Krebsarten (Leber, Darm, Brustkrebs) mitverantwortlich. Auswirkungen auf Nervenbahnen und das Herz-Kreislaufsystem und die Potenz sind ebenfalls nachgewiesen. Eine geschädigte Leber kann Vitamine schlechter verwerten, so dass der regelmäßige Alkoholkonsum auch zu einem Vitaminmangel führen kann (besonders B-Vitamine).
Alkohol kann süchtig machen
Nach dem Genuss von Alkohol schüttet das Gehirn Endorphine („Glückshormone“) aus, die für ein angenehmes Gefühl sorgen. Bei regelmäßigen Trinkern stellt sich dieses Glücksgefühl schneller und ein und verstärkt sich durch größere Alkoholmengen.
Alkohol verschlechtert die sportliche Leistungsfähigkeit und Regeneration
Alkohol und Sport: Keine gute Idee!
Vor dem Sport verschlechtert die zentralnervöse Wirkung die Leistungsfähigkeit, Reaktion und Koordination.
Alkohol nach dem Sport verlangsamt die Regeneration deutlich.
Jetzt die positiven Nachrichten!
Alkohol kann vor bestimmten Krankheiten schützen
Einige neuere Studien weisen darauf hin, dass moderater Alkoholkonsum (vor allem das Glas Rotwein mit einem hohen Anteil an gesunden sekundären Pflanzenstoffen) einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislaufsystem haben soll, Entzündungen vorbeugt und sogar dem geistigen Verfall im Alter entgegenwirkt!
Gemäßigter Alkoholkonsum erhöht zudem die Insulinempfindlichkeit und kann einer Diabeteserkrankung vorbeugen. Auch das “gute” HDL-Cholesterin soll durch das ein oder andere Gläschen ansteigen.
Interessanterweise konnte man die möglichen positiven gesundheitlichen Auswirkungen erst ab einem Alter von ungefähr 50 feststellen!
Statistisch gesehen leben Menschen mit einem moderaten, “gesunden” Alkoholkonsum länger, als völlige Abstinenzler!
Alkohol kann zu einem genussreichen und entspannten Leben beitragen
In nicht allzu großen Mengen (bis ca. 0,3 Promille) hebt Alkohol unsere Stimmung, macht locker, gesellig und entspannt und sorgt für manch lustigen, unvergesslichen Abend. Durch einen verantwortungsvollen Umgang sollte man die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und auch auf die – bei vielen nicht immer angenehmen – Verhaltensveränderungen minimieren. Außerdem kann Alkohol richtig gut schmecken!
Die empfohlenen Mengen
Das sind die “gesunden” Mengen an Alkohol gemäß der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung):
Für Frauen: 10 g / Tag (z.B. 0,3 l Bier, 0,25 Rotwein oder Sekt)
Für Männer: 20 g / Tag (z.B. 0,6 l Bier, 0,5 l Rotwein oder Sekt)
Frauen und ältere Menschen vertragen Alkohol schlechter
Alkohol wird hauptsächlich in der Leber mit Hilfe verschiedener Enzyme über mehrere Stufen abgebaut. Frauen bauen Alkohol übrigens schlechter ab, weil sie weniger alkoholabbauende Enzyme besitzen! Das gilt auch für beide Geschlechter mit zunehmendem Alter!
Hier noch ein paar Tipps gegen den „Kater“:
- Alkohol wirkt harntreibend und es kommt zu einer vermehrter Wasser -und Elektrolytausscheidung. Deshalb zwischen den alkoholhaltigen Getränken immer die gleiche Menge an Wasser trinken, oder direkt zur Weinschorle greifen.
- Am Tag danach helfen viel Flüssigkeit und Mineralstoffe (isotonische Sportlergetränke), um den Mangel an beidem wieder auszugleichen und die Symptome zu lindern.
- Moderate Bewegung, am besten an der frischen Luft, bringen den Kreislauf wieder in Schwung.
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