Sekundäre Pflanzenstoffe: Das „Leben“ ist bunt!
Schon allein die Bezeichnung „sekundär“ vermittelt den Eindruck, daß diese, für die Gesundheit so wichtigen Pflanzenstoffe, nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Primäre Pflanzenstoffe sind die Makronährstoffe der Pflanzen, also Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß, die für den Energiestoffwechsel und den Aufbau von Strukturen verantwortlich sind.
Sekundäre Pflanzenstoffe gehören, wie auch Vitamine, Mineralstoffe & Spurenelemente, zu den sogenannten “Mikronährstoffen”, weil sie nur in kleinen Mengen aufgenommen werden müssen. Trotzdem haben sie extrem wichtige, lebensnotwendige Aufgaben in unserem Organismus zu erfüllen!
Was genau sind „sekundäre Pflanzenstoffe“?
Es sind die Farb-, Aroma-, Bitter-, Geschmacks- und Duftstoffe der Pflanzen! Diese sehr mannigfaltigen, unterschiedlichen Stoffe sorgen für den Schutz gegen äußere Einflüsse und Schädlinge (z.B. UV-Licht, Pilzbefall und andere Krankheiten) oder sollen Tiere anlocken (Bestäubung, Fortpflanzung).
Sie stecken vor allem in den Schalen von buntem Obst & Gemüse, Kräutern, Vollkorngetreide und Nüssen, aber auch in Kaffee, Tee und Wein.
Es werden ihnen zahlreiche gesundheitsfördernden Eigenschaften nachgesagt:
- Wirkung als Antioxidans
- Schutz vor Krebs
- Stärkung des Immunsystems
- Entzündungshemmend
- Stärkung des Herz-Kreislaufsystems
- Förderung der Verdauung
- Senkung des Cholesterinspiegels
Wie stelle ich eine ausreichende Versorgung mit „sekundären Pflanzenstoffen“ sicher?
Nicht alle Pflanzenstoffe werden gleich gut aufgenommen. Die sogenannte „Bioverfügbarkeit“ kann durch die Zubereitung von Lebensmitteln zum Teil erhöht oder auch vermindert werden! Diesbezüglich und auch zu den genauen Wirkungsmechanismen, besteht noch großer Forschungsbedarf, sodass bisher keine grundsätzlichen Empfehlungen möglich sind.
Täglich mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst sorgen aber für eine ausreichende Aufnahme aller wichtigen Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe & Spurenelementen, sekundäre Pflanzenstoffe). Dabei ist auf eine große Vielfalt zu achten, häufig die Sorten zu wechseln und (wenn möglich) viel roh und mit Schale zu essen.
Können Pflanzenstoffe auch schädlich sein?
Einige „sekundäre Pflanzenstoffe“ können tatsächlich, in großen Mengen, auch schädlich sein (z.B. Solanin in der Kartoffelschale, Oxalsäure im Rhabarbar und Spinat, Isoflavone in Sojaprodukten).
Sind “sekundäre Pflanzenstoffe” als Zusatz in bestimmten Lebensmitteln sinnvoll?
Mittlerweile findet man „sekundäre Pflanzenstoffe“ auch als Zusatz in Lebensmitteln (Functional-Food) und in Nahrungsergänzungsmitteln. Aber wie bereits in meinem Artikel über Vitamine erklärt, ist laut DGE* “nur durch den Verbund von Ballaststoffen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen des jeweiligen, vollständigen Lebensmittels und das komplizierte und komplexe Zusammenspiel aller Bestandteile, die gesundheitsfördernde Wirkung möglich” .
*DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung