Personalisierte Ernährung: Mein Selbstversuch mit  “MillionFriends”* – Die Testphase!

Personalisierte Ernährung: Mein Selbstversuch mit “MillionFriends”* – Die Testphase!

Nachdem ich im letzten Beitrag über den Inhalt und die Vorbereitungen zu meinem Selbstversuch zur personalisierten Ernährung berichtet habe, möchte ich heute erzählen, wie die eigentliche Testphase abläuft!

Die Kalibrierung

Nachdem die App per mitgeliefertem Aktivierungs – Code freigeschaltet und alle notwendigen Eingaben (Anamnese) gemacht worden sind, bringt man den Glukose-Sensor mithilfe des Applikators auf der Haut des Oberarmes an (tut nicht weh!). Anschließend aktiviert man das Lesegerät und trägt den Zeitpunkt in die App ein! Die genaue Vorgehensweise ist im Begleitheft sehr ausführlich und genau beschrieben! Es dauert wohl 24 Stunden, bis der Gewebesensor verlässliche Werte gibt, deshalb sind die ermittelten Werte erst am nächsten Tag auswertbar.
Ich habe natürlich trotzdem nach jeder Mahlzeit den Sensor ausgelesen, um meine ersten Erfahrungen zu machen!

Die Testphase

Der Glukose-Basis-Test

Möglichst zu Anfang sollte man ebenfalls zu Kalibrierungszwecken einmalig morgens (nüchtern) als auch abends die mitgelieferte Glukose– (Traubenzucker) Lösung trinken! Damit habe ich die Testwochen dann auch um 6:40 Uhr begonnen! Meinen ersten Kaffee oder (nicht gleichzeitig) das Frühstück durfte ich dann auf die Minute genau frühestens 2 Stunden danach zu mir nehmen. Sonst macht die App darauf aufmerksam, dass die 2 Stunden-Regel nicht eingehalten worden ist!!! Die MillionFriends-App ist einfach zu bedienen, hat eine sehr große Lebensmitteldatenbank und auch eine Scan-Funktion für Produkte mit EAN-Code (Strichcodierung).
Leider habe ich in der Anleitung überlesen, dass die letzte Mahlzeit abends 2 Stunden vor dem zu Bett gehen stattfinden soll! Als die App mich beim eintragen daran erinnerte, war es schon zu spät (im Wahrsten Sinne des Wortes). Leider ist damit der Abend-Glukose-Test nicht auszuwerten!

Man muss also auf vieles achten und in den 2 Test-Wochen exakt nach der Uhr essen und trinken. Nach ein paar Tagen hat man sich aber sein System ausgearbeitet.

Die Challenges

Ob selbst ausgearbeitet und zusammengestellt oder aus den Empfehlungen der Anleitung genommen, die Herausforderung ist:

  1. So viele Lebensmittel wie möglich separat zu testen 
  2. Diese dann in Kombinationen mit anderen Nahrungsmitteln auszuprobieren
  3. Die gleichen Mahlzeiten am besten morgens und abends zu testen
  4. In meinem Fall (Studien-Edition) auch noch die Testprodukte einzubauen

Also eine Menge Arbeit und Planung! Sinn und Zweck dieser Regeln ist, eine möglichst exakt auszuwertende Blutzuckerkurve nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel, Nährstoffe und deren Vermischung. Einige dieser Mahlzeiten verträgt man vielleicht besser morgens und einige werden am Abend von Verdauungssystem optimaler verwertet?

Brotkorb

So kann man Weißbrot gegen Vollkornbrot testen, Weißbrot pur und mit verschiedenen Aufstrichen, unterschiedliche Obstsorten, die kohlenhydrathaltigen Beilagen Reis, Kartoffeln und Nudeln, Schokolade und Gummibärchen, sowie verschiedenartige Getränke u.v.a.m..

Die 2-stündige Pause ist wichtig, um die Blutzuckerkurven zweier Lebensmittel nicht überlappen zu lassen, was zu falschen Ergebnissen führen könnte!

Ungenügender Schlaf, Sport, Alkohol, verschieden Erkrankungen und Medikamenteneinnahme, sowie Vitamin C-Präparate können die Auswertung der Testphase ebenfalls verfälschen.

Die Stuhlprobe

Die Stuhlproben sind notwendig, um die Bakterienvielfalt und Zusammensetzung der Darmflora zu untersuchen. Die Verwertung der verschiedenen Nährstoffe und dadurch auch die schnelle oder langsame Aufnahme ins Blut hängen eng damit zusammen!

Meine Erfahrungen

Die Blutzuckerkurve

In den ersten Tagen habe ich aus Neugier ständig meine Werte ausgelesen und mich gewundert und teilweise erschrocken, wie hoch der Blutzuckeranstieg nach manchen Mahlzeiten sein kann! Die Kombination des gleichen kohlehydratreichen Lebensmittels mit Fett oder Eiweiß lässt die Kurve dagegen nur wenig ansteigen. Man lernt also eine Menge über seinen Stoffwechsel und schon vor der offiziellen Auswertung passt man seine Ernährung ein wenig an, um Blutzuckerspitzen zu vermeiden.

Die meisten vorgeschlagenen Challenges und die Testprodukte passen eigentlich gar nicht in mein Ernährungskonzept. Ich esse normalerweise kein Brot (außer selbstgebackenes, glutfreies und kohlenhydratarmes Brot), kaum Nudeln, Kartoffeln und Reis und fast nur Beeren oder mal eine Banane oder einen Apfel an Sporttagen. Und das alles schon gar nicht Abends!!
Meine einzigen Sünden zwischendurch sind Kinderriegel, Weingummi und Gebäck!

Deshalb habe ich mich nach 4 Tagen entschieden, in der restlichen Testzeit genau das auszutesten, was ich normalerweise esse! Dadurch kann ich auch direkt messen, ob die gewählte Ernährungsform meinen Blutzuckerspiegel konstant und im Normbereich hält!

Der Sport

Wer während der Test-Phase Sport treibt, muss die Zähne zusammenbeißen oder auf den Sport verzichten! Vor einer Trainingseinheit zwischen 8:00 und 9:00 Uhr morgens müsste ich um 6:00 Uhr frühstücken und nach dem Training mindestens 2 Stunden mit dem Essen warten! Sport beeinflusst den Blutzuckerspiegel stark und die Beurteilung einer Post-Workout-Mahlzeit direkt nach dem Training kann nicht ausgewertet werden! Das ist für mich wirklich hart! Nach der Sporteinheit schreit mein Körper nach Nahrung und gerade in den ersten 90 Minuten nach der sportlichen Betätigung, sind die Zellen extrem aufnahmefähig für Nährstoffe! Das ist wichtig, um die Glykogen- (=Kohlenhydrate) Speicher wieder aufzufüllen und die Regeneration zu optimieren (siehe auch: “Was esse ich vor und nach dem Training” & “Carb-Cycling”). 
Si ist es mir vor und nach besonders harten Trainingseinheiten nicht immer gelungen durchzuhalten! Diese Mahlzeiten sind damit zwar nicht auswertbar, aber so konnte ich wenigstens sehen, wie sich meine Blutzuckerkurve beim “Carb-Cycling” verhält!

Fazit

Insgesamt war die Test-Phase zwar etwas anstrengend und ich musste meine Ernährungsgewohnheiten kurzfristig etwas umstellen, aber es war zugleich extrem spannend!  Der MillionFriends*-Test ist auf jeden Fall empfehlenswert, nicht nur für einen “Biohacker” wie mich, sondern für jeden, der seinen persönlichen Stoffwechsel näher kennenlernen möchte, um seine Ernährung individuell anpassen zu können! Je mehr man darüber erfährt, wie sein eigener Körper auf Nahrung reagiert, umso gesünder und präventiver kann man sich ernähren! Der MillionFriends*-Test wird mit der Zeit sicherlich noch optimiert werden, um es hoffentlich einfacher umsetzbar und optimaler auswertbar zu gestalten. Dazu ist es wichtig, das möglichst viele Probanden daran teilnehmen. Die Zukunft zeigt in Richtung personalisierte Ernährung!

Ich bin auf jeden Fall auf mein Testergebnis gespannt, das in ca. 4-6 Wochen zu erwarten ist! Ich werde Euch berichten!

Weitere Beiträge zum Thema “Personalisierte Ernährung”:
– Personalisierte Ernährung: Mein Selbstversuch mit “MillionFriends” (Vorbereitungen)
– Eine gesunde Darmflora: Auch Bakterien lieben “Macs & Äpfel”!
Personalisierte Ernährung: Wie sieht die Ernährung der Zukunft aus?

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